Der Schutz wildlebender Tiere soll in der Schweiz gelockert werden. Das hat das Parlament beschlossen. Umweltorganisationen lancierten am 8. Oktober 2019 das Referendum gegen das neue Jagdgesetz. Die Reform des Jagdgesetzes, welche das Parlament in der Herbstsession 2019 gutgeheissen hat, wird voraussichtlich 2020 an die Urne kommen. Das neue Gesetz will den Schutz wildlebender Tiere in der Schweiz lockern. So soll der Bundesrat künftig bisher geschützte Arten wie Biber, Luchs, Wolf, Fischotter, Graureiher, Gänsesäger, Steinadler & Co. als regulierbar einstufen können. Anstatt Schutzmassnahmen zu ergreifen, sollen «problematische» Wildtiere präventiv dezimiert werden dürfen, um allfällige Schäden zu verhindern.Kanton können neu über die Dezimierung entscheidenVon den Natur- und Tierschutzorganisationen als besonders problematisch beurteilt, sollen künftig die Kantone in Eigenregie über das Dezimieren von sogenannten "Problemtieren" oder "Problempopulation" entscheiden dürfen, trotz deren Schutzstatus. Die Gegner des neuen Jagdgesetzes weisen darauf hin, dass bereits heute der Bund die Dezimierung von Problembeständen erlauben kann, wie aktuell der Abschuss von 4 Jungwölfen im Kanton Graubünden zeigt. In diesem Punkt das Gesetz zu lockern, ist deshalb nicht notwendig.Referendum: bis am 16. Januar 2020 50'000 UnterschriftenNatur- und Tierschutzorganisationen haben deshalb das Referendum gegen das neue Gesetz ergriffen und müssen nun bis am 16. Januar 2020 50'000 Unterschriften sammeln. Unterstützt werden sie dabei von folgenden Organisationen und Institutionen: Pro Natura, Birdlife Schweiz, WWF Schweiz, Gruppe Wolf Schweiz, Mountain Wilderness, Schweizer Tierschutz STS, Stiftung Tier im Recht TIR, NetAP Network for Animal Protection, Tierpartei Schweiz, Verein CHWolf, Fondation Franz Weber, Helvetia Nostra und Zürcher Tierschutz (Stand September 2019). Auch Die SP und die Grünen unterstützen das Referendum. Gesammelt wird auch in Zoos und Tierparks, etwa im Zoo Zürich und Tierpark Goldau.